Der Braille-Kalender oder: ein nützlicher kleiner Helfer mit Eigenarten

Hände lesen in aufgeschlagenen Papenmeier Braillekalender

Alle Jahre wieder

Ist Kalenderzeit.

Kommt er zu den Kunden,

herrscht gar große Freud'.

Es ist ein alljährliches Ritual und dennoch erlebt man immer wieder Überraschungen - gemeint ist unser kleiner Braille-Kalender im Hosentaschenformat, den wir jedes Jahr kostenlos an unsere Kunden verschicken. Der Kalender beginnt mit herzlichen Begrüßungsworten und einer kleinen Einleitung. Die Monate schließen sich an. Unter jedem Monat befindet sich ein kleiner Werbetext, der auf ein Hilfsmittel, ein Angebot von Papenmeier oder auf eine Internetseite hinweist. Nach dem Kalendarium erhält man eine Liste von Feiertagen, gefolgt von den Ferienterminen jedes Bundeslandes.

Abgerundet wird der Kalender durch einen informativen Schlusstext und, sehr wichtig, mit Papenmeier-Kontaktdaten.

Alles in allem ein gelungenes, kleines Werk für den praktischen Einsatz zu jeder Zeit an jedem Ort.

Beim Erstellen des Taschenkalenders muss jedoch auf einiges geachtet werden.

Eine Braille-Seite darf maximal 15 Zeilen enthalten. Eine Zeile besteht wiederum aus höchstens 20 Braillezeichen. Hat man also einen kleinen Text, der unter dem Kalendarium des Monats steht, sollte dieser möglichst komprimiert werden, da er höchstens fünf Zeilen umfassen darf.

Trotz intensiven Bearbeitens und Korrekturlesens schlich sich in all den Jahren immer mal wieder ein Fehlerteufelchen ein. Einmal kam ein Kollege zu mir und meinte, er hätte nächstes Jahr keinen Geburtstag. Ich fragte verwundert nach dem Grund. Daraufhin erklärte er mir, dass der 28. Februar fehlen würde. Ich sah sofort nach und - richtig, der Tag stand nicht im Kalender.

Ein anderes Mal fehlten im Monat Juni die Sonntage. "Was tun?", fragten wir uns, zumal die Kunden ihre Kalender bereits erhalten hatten.

So gaben wir den Kunden ein Rätsel auf. Wer uns sagen konnte, in welchem Monat sich der Fehlerteufel eingenistet hatte und welcher Tag fehlte, erhielt einen weiteren kostenlosen Braillekalender. Das Telefon klingelte kurze Zeit danach regelmäßig.

Einmal war auf der Papenmeier-Internetseite zu lesen, dass wir kostenlose Braille-Kalender verschicken würden. Da "kostenlos" immer gut ankommt, erhielten wir anschließend mehr als 8000 Anfragen. Sportvereine, Kegelclubs, Tanzschulen, alles vorhanden. Den Menschen war nicht klar, dass es sich bei "Braille" um "Blindenschrift" handelt.

Wenden wir uns nun den Braille-Kalendern 2022 zu. Ein Anschreiben, ebenfalls in Braille, wird alljährlich den ausgedruckten Exemplaren beigelegt, in dem wir uns bei den Kunden für ihr Vertrauen bedanken und ihnen ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes neues Jahr wünschen, wie immer gefolgt von den Papenmeier-Kontaktdaten.

Nachdem die fertigen Kalender für 2022 gedruckt worden waren, verabschiedete sich die blinde Korrekturleserin (wer könnte hier wohl gemeint sein)? in den Urlaub. Während sie an Fuerteventuras warmer Küste weilte, wurden im kalten Deutschland Kalender und Anschreiben an die Kunden verschickt. Später gingen die ersten Anrufe bei Papenmeier ein. Der Braille-Kalender sei, wie immer, sehr gelungen und bislang wurde kein Fehler gefunden. Das Anschreiben jedoch sei, bis auf wenige Stellen, nicht lesbar. Wie sich herausstellte, war am Brailledrucker ein falscher Zeichensatz eingestellt, sodass der Text, bis auf die Telefonnummern am Schluss, kaum einen Sinn ergab. Zwar ist ein großer Teil der Kalender nebst Anschreiben bereits versendet worden, jedoch werden die noch ausstehenden Anschreiben vollständig zu lesen sein.

Und die Moral von der Geschicht,

Ein Fehlerteufel lässt sich nicht

So ohne weiteres vertreiben.

Das wird uns im Gedächtnis bleiben.

Entschuldigend möchten wir schließen

mit vielen weihnachtlichen Grüßen.


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