Hanna Schott, Volker Konrad: „Klimahelden - von Goldsammlerinnen und Meeresputzern“

Abbildung des Buches in den barrierefreien Formaten

Im Rahmen einer goldenen Buchpatenschaft haben wir von Papenmeier zusammen mit dem Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen - dzb lesen das Buch "Klimahelden - Von Goldsammlerinnen und Meeresputzern" in den Formaten Großdruck, DAISY, Braille Normalschrift und Braille Kurzschrift, sodass auch blinde und sehbehinderte Kinder die Geschichten zum Umweltschutz des Buches lesen können. Auch wenn es sich hier um ein Kinderbuch handelt, habe ich es doch sehr gerne in Braille gelesen. Hier nun mein Rezession des Buches.

Hanna Schott, geb. 1959 in Augsburg, befasst sich in ihrem Kinderbuch „Klimahelden – Von Goldsammlerinnen und Meeresputzern“ mit einem aktuellen und wichtigen Thema. Ständig ist in den Medien von Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Plastikmüll und anderen Naturkatastrophen die Rede. All diese schrecklichen Meldungen können Angst und Mutlosigkeit hervorrufen. Hanna Schotts Buch ist eine Ermutigung und zugleich ein Appell, sich mit scheinbar kleinen Dingen, die große Wirkung haben, für unsere Umwelt einzusetzen.

Zu Beginn des Buches wird in der „Reise der Quietsche-Enten“ anschaulich und verständlich beschrieben, was Plastikmüll bzw. Mikroplastik im Meer bedeutet und welche verheerenden Folgen daraus entstehen, Fische und andere Meeresbewohner verenden. Der Fisch wird wiederum von den Menschen konsumiert.  

Es schließt sich eine bewegende Geschichte an. Die auf Bali lebenden Schwestern Melati und Isabel, befreien die Strände der Inseln regelmäßig von Müll, das sogenannte „Beach Clean Up“. An der jährlich stattfindenden „Putzaktion“ beteiligen sich immer mehr Menschen aus über 150 Ländern. Auf diese Weise wird der „Beach Clean Up“ zum „Clean Up Day“. Melati und Isabel gelingt es sogar, den Gouverneur von Bali zu überzeugen, Plastiktüten aus dem Verkehr zu ziehen und stattdessen Stoffbeutel oder Papiertüten zu verwenden – mit Erfolg! Die Aktion stößt auf weltweites Interesse, nicht zuletzt durch internationale Kongresse, auf denen die Mädchen sich mit anderen „Klimaschützern“ verbinden, wie ein Interview am Ende des Kapitels zeigt.   

Angereichert ist „Klimahelden“ mit wissenswerten Fakten, z.B. wie viele Tonnen Müll sich im Meer und am Strand befinden. Ergänzt wird das Buch durch zahlreiche Tipps, wie man täglich mit einfachen Mitteln seine Umwelt vor weiterem Müll bewahren kann.

In einer weiteren Geschichte geht es um die norwegischen Kinder Oskar und Matilde. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Essen zu retten. Am Beispiel von Milchtüten zeigen Sie dem Leser auf, dass es sich beim aufgedruckten Haltbarkeitsdatum nicht automatisch um das Wegwerfdatum der Milch handelt und man sie daher länger trinken kann. Die Geschwister betätigen sich als Lebensmitteltester. Sie gründen eine Kampagne, die über das Thema aufklärt, um das Wegwerfen von Lebensmitteln einzudämmen. Sie erreichen, dass auf sämtlichen Milchtüten nun ein anderes Haltbarkeitsdatum steht.

Die Autorin empfiehlt Kindern gleichermaßen wie Erwachsenen, sparsamer und überlegter einzukaufen, darauf zu achten, wo Lebensmittel herkommen und ob man sie wirklich benötigt. Besonders empfiehlt sie regionale sowie saisonale Produkte.

In einem weiteren Kapitel lernt der Leser Liam und die Fahrradpolizei kennen. Der Junge aus Hamburg nimmt an einer monatlichen Fahrraddemo teil, um für Fahrrad- und klimafreundliche Städte zu werben. Auch ein Polizist kommt zu Wort, der selbst vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen ist und so mit gutem Beispiel vorrangeht.

Gut verständlich erklärt Hanna Schott Begriffe wie Treibhauseffekt,  Wetter, Klima, was Erderwärmung bedeutet, und wo man CO2 einsparen kann. Dabei ist ihr Ton nicht ermahnend, sondern als Aufforderung zu verstehen. Wichtige Begriffe sind stets eingerahmt.

Mehr Geschichten folgen:

Felix engagiert sich für das Pflanzen von 1.000 Milliarden Bäumen. Er gründet die Organisation „Plant for the Planet“ (pflanzen für den Planeten), welche sich für Klimagerechtigkeit einsetzt.  

In der darauffolgenden Geschichte wird der afrikanische Junge David vorgestellt. Jeden Tag gräbt er in einer Mine nach Gold. Parallel dazu lernt der Leser den deutschen Schüler Jakob kennen. Dieser erfährt, dass in jedem Handy Gold verarbeitet ist. Seine Schule startet eine Sammelaktion für alte Handys, die noch gebraucht werden können oder zumindest deren Wertstoffe. Der Erlös dieser Aktion geht an Familien in Afrika.

Ein Bericht über eine Gesamtschule im Saarland folgt, in der die Schüler zu Klimahelden werden. Sie lernen beispielsweise, einen eigenen Acker zu bewirtschaften, sich um Pflanzen und Tiere zu kümmern und somit Eigenverantwortung zu übernehmen.

Gegen Ende des Buches greift Hanna Schott das Thema Plastikmüll erneut auf mit zusätzlichen Ideen, dessen Ausbreitung einzudämmen. In einer kleinen Beispielgeschichte wird erklärt, wie Plastikmüll „eingefangen“ werden kann. Ebenso kommt die Autorin wieder auf dem Klimawandel zu sprechen, und dass dringend etwas geschehen muss, um ihn zu bremsen.  

Fazit: Das Buch soll nicht nur Kinder, sondern alle Menschen zum Handeln und zu neuen Ideen ermutigen. Die kleinen Geschichten sind eine große Auflockerung des nicht einfachen Themas. Ratschläge, gut verständliche Begriffserklärungen sowie Verweise auf Internetseiten mit weiteren Informationen runden Hanna Schotts „Klimahelden“ ab.

Weitere Informationen

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Sehr gut!

In Schwarzschrift ist das Buch im Handel für 12,90€ erhältlich.

Die barrierefreien Versionen sind zur Ausleihe oder zum Kauf sind bei der dzb-lesen unter den folgenden Kürzeln erhältlich:

Kurzschrift, 2 Bände, 24,00 €, BNV 10339, BNA 19311
Vollschrift, 2 Bände, 12,00 €, BNV 10340, BNA 19282
Großdruck, 1 Broschur, 8,50 €, BNV 10347
1 CD DAISY (3:03 h) H049746

 

Anne Kochanek

 


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